Verhalten bei Gewitter
Die Gefahr kündigt sich meist durch eine Gewitterstimmung an. Es gibt leider keine absolut verläßliche Methode, den Beginn und die Dauer der Gefährdung festzustellen. Stellt man fest, dass ein Gewitter weniger als 3 km entfernt ist, das ist z. B. dann der Fall, wenn zwischen Blitz und Donner weniger als 10 Sekunden vergehen, dann ist das Gewitter gefährlich nahe.
Den besten Schutz gegen Gefährdung durch Blitzeinwirkung findet man grundsätzlich im Inneren von:
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Gebäuden mit Blitzschutzanlagen
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Stahlskelettbauten
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Baracken mit zusammenhängenden Blechwänden und -decken
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Fahrzeugen mit Ganzmetallkarosserie wie PKW, Wohnwagen, Eisenbahnwagen, Autobussen
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Metallschiffen
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Seilbahnwagen
Bedingten Schutz findet man:
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im Inneren von Gebäuden, Hütten und dgl. ohne Blitzschutzanlage. Man halte sich dort in der Raummitte auf und nicht bei offenen Fenstern oder Türen. Man vermeide weiters das Berühren von Gas-, Wasser- oder Heizungsrohren sowie elektrischen Einrichtungen.

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unter Spannfeldern von Seilbahnen und Liften, jedoch nicht in der Nähe von Stützen;
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unter großen Brücken, jedoch nicht in unmittelbarer Nähe von Pfeilern oder Fundamenten.
Bei Fehlen einer Schutzmöglichkeit meide man Standorte, die erfahrungsgemäß besonders gefährdet sind, wie:
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einzeln stehende Bäume und Baumgruppen
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Metallzäunen

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Berggrate und Berggipfel
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ungeschützte Aussichtstürme
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Waldränder mit hohen Bäumen
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ungeschützte Fahrzeuge wie Fahrräder, Motorräder und dgl.

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ungeschützte Boote und den Aufenthalt im Wasser (ein Mast kann die Gefahr erhöhen)

Hingegen suche man Schutz:
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in einer Mulde, in einem Hohlweg oder in einer Höhle;
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im Inneren eines Waldes, jedoch nicht in der Nähe besonders herausragender Bäume;
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auf ebenem Gelände hocke man sich auf den Boden.
Durch geschlossene Fußstellung vermindert man die Gefährdung durch Schrittspannung.
Gegenüber möglichen Einschlagobjekten halte man mindestens 3 m Abstand.
Personen im Freien sollen nicht in Gruppen nahe beieinanderstehen, sondern getrennt Schutz suchen.
Zur Ersten Hilfe nach einem Blitzschlag:
Auch wenn keine äußeren Verletzungen sichtbar sind, ist bei Bewusstlosen unverzüglich eine Notfalldiagnose zu stellen.
Mögliche Folgen:
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Kreislaufstillstand
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Atemstillstand
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Schock
Wenn notwendig, sofort künstliche Beatmung mit Mund und äußere Herzmassage beginnen und nicht unterbrechen bis
- zum Erfolg,
- zur ärztlichen Betreuung.
Bei Kreislaufstillstand oder Atemstillstand Notarztwagen oder Rettungshubschrauber anfordern!
Bei allen Verunglückten auf Schocksymptome achten. Allenfalls Schockbekämpfung durchführen.
Kleine Wettervorhersage
Wer morgens im Sommer aus seinem Zelt kriecht und feststellt, dass es sich prima frühstücken läßt, weil gar kein Tau auf dem Gras liegt, der sollte sich für den Tag nicht auf eine lange Wandertour einstellen oder zumindest einen ausreichenden Regenschutz mitnehmen.
Es gibt mehrere Anzeichen für gutes oder schlechtes
Wetter, auf die man achten kann, wenn der verläßliche Wetterbericht fern ist.
Tiere wissen meistens schon vor uns, wie das Wetter wird. Berühmt dafür sind Schwalben, die bei schönem Wetter hoch fliegen (weil dort ihre Beuteinsekten unterwegs sind) und bei schlechtem niedrig. Stechinsekten sind an einem Morgen mit zu erwartendem Unwetter besonders aggressiv. Und wer nachts vor lauter Froschkonzert nicht schlafen kann, der hat zumindest einen schönen, sonnigen Tag zu erwarten.
Eine nicht ganz einfach zu lesende Wetterkarte sind die Wolken.
Wenn viele verschiedene Wolkenarten aufziehen, deutet das auf schlechtes Wetter hin, ebenso Federwolken bei frischem Wind, schnell und tief dahinziehende Wolkenfetzen, und wechselnde Quellwolken bei aufkommendem Wind. Schönwetteranzeiger hingegen sind eine am Abend aufreißende Wolkendecke, einzelne, mit dem Wind ziehende Haufenwolken und ein wolkenarmer, mattblauer Himmel und Haufenwolken, die sich abends ausbreiten.
Der Volksmund stellt schon Zusammenhänge zwischen der Farbe des Sonnenunter- oder aufganges und dem Wetter an. "Morgenrot - schlecht Wetter droht" ist knapp und entspricht der Wahrheit. Auch ein fahlgelber Sonnenuntergang deutet auf Regen hin. Ein klares, sauberes Abendrot ist dagegen ein Garant für einen schönen nächsten Tag. Weitere Schlechtwetterzeichen sind der "Hof", den ein Mond nachts trägt, stark flirrende Sterne, "schwitzendes" Gestein und eine sehr klare Fernsicht. Auf gutes Wetter deuten desweiteren hin sinkender und sich auflösender Frühnebel, starker Tau in der ersten Nachthälfte und entfernter Dunst, der den Horizont verhüllt.
Gerade wer sich in unzugängliche Gebiete wagt, vor allem ins Gebirge, sollte sich so gut wie möglich vorher 
über das Wetter informieren und auch auf einen plötzlichen Umschwung vorbereitet sein - so spannend es ist, einem Rettungshubschrauber vom sicheren Campingplatz aus zuzusehen, wie er sandalentragende Hobbywanderer von einem schottischen Berg pflückt, weil sie von plötzlichem Nebel und Schlechtwetter überrascht wurden, so unangenehm ist es doch, einer von ihnen zu sein...
